NaWi - Naturwissenschaftlicher Unterricht in der Orientierungsstufe

Der naturwissenschaftliche Unterricht gerät oft in Diskussion. Die Unbeliebtheit naturwissenschaftlicher Schulfächer kontrastiert zur Bedeutung, die diesen Fächern in der Öffentlichkeit zugewiesen wird. In der heutigen Zeit sind Gesellschaft und Kultur maßgeblich von Naturwissenschaft und Technik geprägt. Die Fortschrittsgeschwindigkeit erlebt das Kind durch Veränderungen in Bereichen des täglichen Lebens, der Umwelt und der Technologieentwicklung, die in ihrer Dynamik nur schwer zu verstehen sind. Kenntnisse in den Naturwissenschaften werden als Schlüsselqualifikation gesehen, die den Menschen vor die Aufgabe stellt, in der naturwissenschaftlichen Entwicklung Chancen und Risiken zu erkennen, zu bewerten, ihr eigenes Handeln verantwortungsvoll auszurichten und Nachhaltigkeit in den Blick zu nehmen.  ( 1), 2) )

Der naturwissenschaftliche Unterricht in der Orientierungsstufe ist ein Hybrid aus den Fächern Biologie, Chemie und Physik und vernetzt diese. Die sich wandelnde Zielsetzung von Unterricht und die sich dadurch verändernden Bedingungen des Lehrens und Lernens werden gezielt berücksichtigt:

  1. Kinder und Jugendliche im Jahr 2009 gehen mit komplexer Technik und mit Medien um, haben eine sehr schnelle Auffassungsgabe, besitzen naturwissenschaftliche Experimentierkästen und begeistern sich für naturwissenschaftliches Entertainment. Aber die Frage nach der Natur der Dinge und die für die Erforschung nötige Langsamkeit sind bei vielen abhanden gekommen. Naturwissenschaftlicher Unterricht muss Raum und Zeit für Primärerfahrung und entdeckendes Lernen geben.
  2. Einfache Technik (Röhrenfernseher, Dynamo, Glühbirne …) stirbt aus, die alltägliche Technik ist zu komplex, um sie mit Hilfe des Schulwissens vollends zu durchdringen – die Frage der Kinder nach der Funktion der Dinge aber bleibt. Naturwissenschaftlicher Unterricht muss Komplexität aufgreifen und durchschaubar machen. Dazu sind neue Lernwege und die Entwicklung von erklärenden Denkmustern (Basiskonzepte) nötig.
  3. Die globale Entwicklung führt uns immer mehr die Endlichkeit von Ressourcen vor Augen. Das Leben an der Kapazitätsgrenze braucht intelligente Lösungen, die nicht nur auf den Bereich der Naturwissenschaften begrenzt sind. Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen einander. Naturwissenschaftlicher Unterricht zeigt diese Ergänzung auf und macht Naturwissenschaften dialogfähig. (1)

Unterrichtsinhalte:

Der naturwissenschaftliche Unterricht in der Orientierungsstufe ist in 8 Themenfelder gegliedert (1):

Unsere Prinzipien sind:

  • Anknüpfung an die Lebenswelt und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler
  • ermöglichen von Situationsbezügen, inhaltliches Argumentieren und Problemlösen
  • Verwendung von Alltagsmaterialien und deren selbstständiger und aktiver Beschäftigung
  • thematische Orientierung mit fächerübergreifenden Inhalten (Biologie, Chemie, Physik, Mathematik, Technik etc.)
  • Eröffnung vielfältiger Handlungsmöglichkeiten
  • Ansprechen und aktivieren möglichst vieler Wahrnehmungskanäle
  • Anreize zu weitgehend selbstständigen Untersuchungen jenseits des Unterrichts
  • Förderung der Selbstständigkeit durch Trainieren methodischer Grundfertigkeiten
  • Altersgemäße, oft spielerische Einübung naturwissenschaftlicher Methoden, Denk- und Arbeitsweisen
  • Möglichkeit zur Vernetzung des Wissens durch Themenfelder
  • Erwerb naturwissenschaftlicher Grundlagen für eine erfolgreiche weitere Arbeit in der Mittelstufe

Quellenangaben:

1)  Unterricht Naturwissenschaften 5/6: Naturwissenschaften: Bildungsserver Rheinland-Pfalz (bildung-rp.de)

2) NAWIgator 1 – Lehrerband, Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 1999

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